Das Gebet eines Straßenhundes

Lieber Gott – wenn es dich wirklich gibt….

Das Gebet eines Straßenhundes

 

Lieber Gott bitte Hilf mir bei meiner Qual,

der ganzen Welt bin ich egal,

niemand da,

der an mich denkt,

der mir ein wenig Liebe schenkt.

Vor Schmerzen kann ich kaum noch stehen,

muss trotzdem durch den Regen gehen.

 

Beim letzten Herrchen war es schlimm,

bin froh dass ich da nicht mehr bin.

Ohne Wasser, angekettet, hat mich nur die Flucht gerettet.

Meine Leine hab ich durchgebissen

Und bin von dort dann ausgerissen.

 

Lieber ein Straßenhund! Lieber allein!

Als ewig eingesperrt zu sein.

Jetzt, lieber Gott, bin ich geschafft.

Ich kann nicht mehr, mir fehlt die Kraft.

Bin müde, hungrig – mir ist kalt,

ich fürchte Gott, ich werd nicht alt.

 

Mit Stöcken jagt man mich und mit Steinen,

doch mir bleibt keine Zeit zum weinen.

Muss durch die Straßen – Knochen finden,

obwohl stetig meine Kräfte schwinden.

Hab`s doch nicht verdient, bin eigentlich gut.

Will nicht, dass man mir böses tut.

 

Von Würmern geplagt, von Flöhen gebissen,

lieber Gott, ich möchte von dir wissen

ob`s jemanden gibt auf dieser Welt,

dem ich und der auch mir gefällt.

Sollte es diesen Jemand geben

So würd mein Herz vor Freude beben.

 

Alles würd ich für ihn machen

Und kau auch nicht auf seinen Sachen.

Ihm lauf ich ganz bestimmt nicht fort,

ich liebe ihn und hör auf Wort.

Doch so schwach,

allein wie ich jetzt bin

macht Weiterleben keinen Sinn.

 

Schmutzig und endlich mager

Weine ich jede Nacht in meinem Lager,

weil ich mir solche Sorgen mache,

ob ich am nächsten Tag erwache.

Soviel Liebe und Treue hab ich doch zu geben,

will deshalb eine Chance zum leben.

 

Oh lieber Gott, erhör mich gleich,

bevor die letzte Hoffnung weicht

und schicke jemand der mich liebt.