Warum (Auslands) - Tierschutz

Immer wieder wird mir die Frage als Tierschutzhelfer gestellt:

"Warum Auslandstierschutz?"

 

Ich möchte hier nun versuchen, meine Arbeit und mein Engagement

bezüglich in Sache des -Auslandstierschutz- zu rechtfertigen.

 

2002 hat Deutschland als erstes europäisches Land den Tierschutz als

Staatsziel in das Grundgesetzt, den Artikel 20A aufgenommen. 

Dieser soll verhindern, das Mensch dem Tier, Schmerzen oder Schaden zufügen darf. Es verbietet somit die Tierquälerei. Wer gegen diese Gesetz verstößt, kann mit Gefängnis oder eine Geldbuße bestraft werden.

 

Ich habe mir vor vielen Jahren zum Ziel gesetzt,

soweit es in meinen Kräften liegt,

Tieren in Not zu helfen. Ich bin fest davon überzeugt,

das es keine Rolle spielen darf, ob es sich hier um Hilfe

für ein notleidendes Tier aus Deutschland, Spanien, Italien,

Ungarn oder einem anderen Landes handelt.

Tierschutz darf an keiner Landesgrenze enden,

ganz im Gegenteil.

 

Für mich persönlich wäre es nicht vertretbar, einem Tier Hilfe

zu verweigern weil es aus dem Ausland kommt.

Ich möchte ganz kurz den Unterschied zwischen den 

deutschen und den ausländischen Tierheimen erklären.

Hier zu ein Statement von Frank Weber, 

Tierheimleiter Franziskus Tierheim/Hamburg.

BMT -Zeitschrift- Dez.2011

 

"Ein Auslandshund nimmt einem deutschen Hund nichts weg, im Gegenteil."

 

"... an Staffordshire, Rottweiler, Dobermann, Schäferhund und Herdenschutzhunden herrscht meistens kein Mangel. An Interessenten, die mit solchen Hunden umgehen können, aber schon. Was nur noch selten im Tierheim abgegeben wird, sind gesunde, sozialverträgliche und freundliche Hunde. Und eben diese Hunde sind es, die der normale Hundehalter gerne in seine Familie holen würde. Wohin kann man denn eine sympathische Familie mit Kindern schicken, wenn man keinen im Tierschutz geeigneten Hund hat? Soll man ihnen sagen, sie sollen sich mal im Internet umschauen oder gleich beim nächsten Hundehändler - da ist es billiger? - Und gleichzeitig sitzen in Tierheimen und Tötungsstationen im uns umgebenden Europa Tausende von armen Seelen unter erbarmungswürdigen und lebensbedrohlichen Bedingungen. Darunter Hunderte unkomplizierte freundliche Hunde, die in ihren Herkunftsländern ein grausamer und schmerzhafter Tod erwartet. - Da wundert man sich immer wieder über die Argumentation, wegen dieser Hunde würden die deutschen Hunde im Tierschutz kein Zuhause finden. Das ist definitiv ein Trugschluss. In der Realität ist das Gegenteil der Fall. Wenn man nette, gut vermittelbare Tiere aus dem seriös praktizierten Auslandstierschutz hat, kommen mehr Interessenten in die Vermittlung. Wie die Erfahrung zeigt, erhöht das definitiv auch die Chancen der "schwierigen Hunde", unter diesen tierlieben Menschen ein neues Herrchen zu finden".

 

Leider sind die Zustände in ausländischen Tierheimen und Auffangsstationen

keineswegs mit denen in deutschen Tierheimen zu vergleichen.

Tiere im Ausland haben oft nichts oder nicht genügend zu fressen.

Man findet immer wieder leer Wassernäpfe vor Ort,

da man vergisst diese zu füllen.

Oft liegen die Tiere auf dem kahlen kalten Betonboden

ohne Körbchen oder Decken. Man findet sie häufig in

eigenen Exkrementen liegen, weil die Zwinger nicht, 

oder sehr unregelmäßig gesäubert werden.

Es gibt Regionen da leben Tiere ohne jeglichen Schutz

vor Hitze und Kälte, angekettet auf kahlem

Sandboden ohne Hütten oder ähnlichem Unterschlupf.

Der Sonne, dem Regen und dem Schnee ausgeliefert.

Es ist nicht selten das man in ausländischen Tierheimen

und Auffangsstationen 300-600 Hunde unterbringt. 

Bedingt des hohen Stress Aufkommens, der Enge,  steht es 

an der Tagesordnung das es zu tödlichen Beißereinen kommt.

Kein Tier bekommt an einem solchen Ort, Liebe,

Streicheleinheiten und sehr selten eine Chance,

nochmals ein Zuhause bei tierlieben Menschen zu finden.

 

-Somit ein erbärmliches Dasein-

 

Noch entscheidend zu Deutschland ist, dass die Tiere in ausländischen Auffangsstationen in der Regel nach 21 Tagen eingeschläfert werden.

In der Regel erfolgt dies durch das Nervengift T61,

einer Injektion die man direkt in den Herzmuskel verabreicht.

 

Aus tierschutzgerechtem Grund, sollte dieses Mittel deshalb

nur einem bereits narkotisiertem Tier verabreicht werden.

Leider wird darauf keine Rücksicht genommen und somit 

kann der Todeskampf oft bis zu 20 Minuten dauern.

 

Tiere werden auch in Massen vergast, oder man bindet ihnen

Stöcke ins Maul das keine Nahrung aufgenommen werden 

kann, es droht dann der erbärmliche Hungertod.

 

Auch werden Tiere immer wieder bei lebendigen Leib 

mit Benzin übergossen und Verbrand.

 

Wenn man selbst schon Tötungsstationen-Auffangstationen 

im Ausland besucht hat, bekommt man diese Bilder, die sich

tief in die Seele einprägen nicht mehr aus dem Kopf.

Den Geruch von sterbenden Tieren, den Gestank der Verwesung

und das Gefühl der so großen Hilflosigkeit wird man nie

vergessen können.

Wenn man auch ein paar dieser armen Seelen mit nach

Deutschland nehmen wird, weiß man aber auch, das die

Zurückbleibenden dem so schlimmen Schicksal 

ausgeliefert sind und es selten eine Chance auf Überleben 

geben wird.

 

Aber auch ein Paar wenige Tierheime im Ausland 

kooperieren mit dem deutschen Tierschutz zum Wohle

des Tieres. Man versucht so, durch Hilfsgüter aus Deutschland

die tägliche Lebensqualität der Tiere im Süden zu verbessern und

und die Bedingungen dort vor Ort ein wenig erträglicher zu machen.

In Hinsicht dessen versucht man Tiere von dort

hier in Deutschland auf Pflegestellen unterzubringen,

um dann den oder die richtigen Menschen für das

Tier zu finden.

 

Und hier fragt man MICH... warum Auslandstierschutz?

 

Ich persönlich finde die Vorstellung einfach grausam

"Den Hund, eigentlich den besten Freund des Menschen",

als Rassist zu diskriminieren, nur weil er aus einem

anderen Land kommt.

 

Kein Mensch dieser Erde, sollte sich das Recht nehmen

aus Egoismus sein -NEIN- dem Auslandstierschutz

auszusprechen.

 

Deshalb einer meiner größten Wünsche:

Lieber Mensch, bitte unterstütze uns Tierschützer bei unserer

täglichen so mühevollen Arbeit. Verschließt nicht die Augen,

und lasst den Tierschutz nicht vor der eigenen Haustür enden. 

Es ist egal ob Inlands- oder Auslandstierschutz, ein Tier

welches in Not geraten und Schmerzen und Qualen ausgesetzt 

ist, braucht dringend unsere Hilfe.

 

 

Wahrer Tierschutz endet nicht in Deutschland

Wahrer Tierschutz kennt keine Rassen und Grenzen,

die Tiere brauche uns!

 

 

 

 

 

 



 

 


 


 


 



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